Systemhäuser im Wandel
IT-Systemhäuser und IT-Consulting Unternehmen werden sich, bedingt durch Trends wie Cloud-Computing und Digitalisierung, immer ähnlicher. Das spiegelt sich auch in den Anforderungen an das Skills- und Ressourcen-Management wieder. Trotz der Ähnlichkeiten gibt es aber auch noch einige Unterschiede, die berücksichtigt werden müssen.
In der Vergangenheit ließen sich IT-Dienstleister in IT-Systemhäuser und IT-Consulting-Unternehmen unterteilen. Systemhäuser hatte ein starkes Handelsgeschäft und lieferten ihren Kunden alles von der Hardware bis zur betriebsfertigen IT-Komplettlösung. Die Wertschöpfungskette der IT-Consultants reichte typischerweise von der Entwicklung kundenspezifischer Softwarelösungen bis zur Prozessoptimierung. IT-Systemhäuser haben traditionell ein produktlastiges Geschäft und verkaufen Lösungen. Consulting-Unternehmen verkaufen die Skills ihrer Mitarbeiter. Entsprechend sind die Vertriebsprozesse sehr unterschiedlich. Beratungsunternehmen haben meist nur wenige reine Vertriebsmitarbeiter. Stattdessen haben die Berater selbst ab einer gewissen Karrierestufe Umsatzverantwortung. Beratungsvertrieb ist „viral“. Systemhäuser haben dagegen in der Regel eine starke Vertriebsmannschaft.
Durch die zunehmende Akzeptanz von Cloud-Angeboten und neuen Technologien, sowohl im Bereich Hardware zur Datenerfassung als auch Software zur Datenanalyse, verschmelzen die Grenzen zwischen Systemhaus und IT-Consulting. Handel und das klassische System- und Integrationsgeschäft verlieren an Bedeutung. Kunden beziehen auf der einen Seite standardisierte IT-Leistungen aus der Cloud. Auf der anderen Seite entsteht mit dem Internet der Dinge ein neuer Bedarf an komplexen, durchdringenden Digitalisierungs-Lösungen. In den Fokus rücken Managed Services und die Optimierung von Geschäftsprozessen durch neue technische Möglichkeiten. Die Geschäftsmodelle der Systemhäuser nähern sich immer mehr denen von IT-Consulting-Unternehmen an. Dies zeigt sich besonders bei kleineren und mittelständischen deutschen Anbietern. Bei den großen, international tätigen, Anbietern ist eine Zuordnung zu dem einen oder anderen Geschäftsmodell aufgrund der umfassenden Portfolios ohnehin schwer möglich.
So verzeichnen wir (die Data Assessment Solutions GmbH) im Bereich Consulting Operations Management eine wachsende Nachfrage von klassischen Systemhäusern. Die Fragestellungen und Anforderungen decken dabei alle Consulting-Prozesse, von der Angebotsunterstützung, über Kapazitäts- und Verfügbarkeitsplanung, Skill- und Ressourcenmanagement bis zur Zeiterfassung ab.
Es zeigen sich aber einige spezifische Besonderheiten. Die Skill-Kataloge der Systemhäuser sind meist aus dem Produktportfolio abgeleitet. Verbreitet ist die Definition von Skills als Kombination von Produkt und Tätigkeit, z.B. Microsoft SQL Server – Vertrieb – Installation – Administration – Wartung – Entwicklung. Wobei die Unterpunkte (Microsoft SQL Server Vertrieb, etc.) jeweils als einzelner Skill betrachtet werden. Im Consulting sind Skill-Bäume dagegen meist funktional organisiert. Hier findet man SQL als produktunabhängigen Skill. Bei Systemhäusern spielen Herstellerzertifikate eine sehr wichtige Rolle. Zertifikate-Kataloge mit mehreren tausend Einträgen sind keine Seltenheit. Zertifikate sind dabei nicht nur als Nachweis für die Mitarbeiter wichtig, sondern auch für den Partnerstatus zu Hardware- oder Softwareherstellern. Consulting-Unternehmen legen dagegen oft einen stärkeren Fokus auf die Projekt- und Branchenerfahrung der Berater. Bei ihnen gibt es, dem Vertriebsmodell geschuldet, tendenziell auch einen offeneren Umgang mit der Sichtbarkeit auf die vorhandenen Skills. Bei kleineren und mittleren Consulting-Firmen ist es durchaus üblich, dass jeder Mitarbeiter die Profile aller Kollegen finden und einsehen kann. Für Berechtigungskonzepte spielt allerdings neben dem Geschäftsmodell die Unternehmensgröße eine entscheidende Rolle.
Unterschiede gibt es auch bei der Einsatzplanung. IT-Consultants arbeiten meist in Projekten mit längeren Laufzeiten. Systemhäuser haben neben dem Projektgeschäft ein starkes Service-Geschäft. Hier werden oft Kontingente von Personentagen verkauft. Die Leistungen werden kurzfristig durch den Kunden abgerufen. Dies erfordert eine wesentlich kurzfristigere und kleinteiligere Einsatzplanung, die nicht selten durch die Mitarbeiter selber gesteuert wird.
Das Wissen über Skills und Verfügbarkeiten der Mitarbeiter und die professionelle Darstellung der vorhandenen Kompetenzen spielt für Systemhäuser inzwischen eine genauso große Rolle wie für Beratungsunternehmen. Die Grenzen zwischen beiden Unternehmenstypen werden in Zukunft weiter verschwimmen. Unsere Software decídalo ist sowohl für den Einsatz in IT-Systemhäusern, als auch für IT-Beratungsunternehmen geeignet. Bei Veränderungen des Geschäftsmodelles lässt sich unsere Software problemlos anpassen.