Neues aus der Welt der Skills 1/2011

Studien zu demografischem Wandel und IT-Trends in Hochschule und Wirtschaft.

Auch dieses Jahr haben wir unsere Lösungen auf der CeBIT präsentiert und sind dabei auf reges Interesse gestoßen. Das Interesse war so rege, dass wir dieses Jahr auf die IT-Skills-Studie verzichten mussten.

Daher verweise ich hier zunächst auf eine andere interessante Studie im IT-Umfeld, die kürzlich erschienen ist. e-Skills UK hat im Januar darauf hingewiesen, dass der IT-Sektor in Großbritannien überdurchschnittlich wachsen werde, so dass 110.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, von denen 17% direkt von Schule und Universität rekrutiert werden müssen. Auch auf der Insel macht sich demnach ein signifikanter demografischer Wandel bemerkbar, der durch weitere Zahlen aus der Studie untermauert wird:

Der Anteil der unter 30-jährigen hat seit 2001 von 33% auf nur noch 19% in 2010 abgenommen, während der Anteil über 50-Jähriger sich auf 17% fast verdoppelte, wobei nur 18% aller IT-Professionals weiblich sind. Zur Kurzbeschreibung und zum Download (nach kostenfreier Registrierung) geht es hier entlang.

Das sind Zahlen, die wir in Deutschland in den letzten Jahren nur zu gut kennen. Hierzulande wie in Großbritannien muss demnach mehr in die Ausbildung investiert werden, wobei IT-Skills-Management sehr viel zu mehr Effizienz beitragen kann.

Folgt man den Ergebnissen einer Studie der „IBM user group Share and Database Trends and Applications subscribers”, über die Michael Cooney für Networkworld berichtet, scheint der Ausbildungsstand der Hochschulabsolventen in den USA nicht immer die Erwartungen der Wirtschaft zu treffen. Die Hälfte der Firmen setzt trotzdem auf Hochschulabgänger, wobei allerdings ein Drittel der Firmen auf ein Praxissemester Wert legen. Programmier-, Datenbanken-, Analyse-, Architektur- und Problemlöse-Kompetenzen werden als die bei Absolventen meist gesuchten Skill-Sets genannt.

Für die Ausbildung gibt es ja auch jedes Jahr zur CeBIT-Zeit eine neue Initiative für eSkills, diesmal publikumswirksam von Angela Merkel und Microsoft als Chancenrepublik Deutschland auf der CeBIT ausgerufen. Zumindest werden hier junge, auch bildungsferne Menschen für IT begeistert.

Ob dies ausreichen wird, um die Risiken des Fachkräftemangels zu bewältigen, bleibt zweifelhaft. Vieles wird von einer guten Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft abhängen.

Ein gutes Beispiel für praxisnahe, interdisziplinäre Ausbildung zeigt dieser Artikel im österreichischen Standard auf. Soft Skills sind zwar oft überbewertet, wie wir seit der IT-Skills-Studie 2009 wissen, in bestimmten Zusammenhängen aber sind sie karrierefördernd – wie hier zur Förderung von Kreativität und Business-Know-How bei Multi-Media-Entwicklern.

Doch wie sieht es denn bei den Führungskräften aus, dem klassischen Terrain für Fach-Experten mit exzellenten Soft Skills?

Werner Kurzlechner berichtet in einem Artikel in cio.de über eine US-Talent-Management Studie von Development Dimensions International (DDI), dass Führungskräfte-Entwicklung vielerorts noch in den Kinderschuhen steckt. Obwohl 22% der befragten Manager sich selbst und ihre Führungskompetenzen für exzellent halten, mussten Sie bei genauer Befragung Defizite und mangelnde Vorbereitung auf die Führungsposition einräumen. Es stellte sich heraus, dass technische Expertise Hauptgrund für Beförderungen in Managerposten ist, während Social Skills wenig ausgeprägt sind. Wir können gerne mit einem Führungskräfte-Assessment die Selbsteinschätzung junger Führungskräfte unterstützen.

Doch technische Skills bleiben für IT-Verantwortliche und Entscheider wichtig. Die aktuell wichtigsten hat Network World benannt. Karin Quack von der deutschen Schwester-Publikation Computerwoche hat essentielle Skills für IT-Entscheider hier aufgelistet.

Virtualisierung, Service Management aus der Cloud, Unified Computing, (Ever-)Green IT, Ressourcen-Management, Engineering, Netzwerk-Know-How und Business Skills wie Finanzanalyse, Projekt-Management und Kommunikation sind die zehn unentbehrlichen IT-Skills zu Beginn des zweiten Jahrzehnts. Auch hier sehen wir wieder Business-IT-Alignment als wichtigsten Aspekt neben technischen Kompetenzen.

Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick auf eines der CeBIT-Events dieses Jahres:

Zur CeBIT 2011 präsentierte das Handelsblatt in Kooperation mit der Unternehmensberatung Droege & Comp. die Marktstudie „Was bewegt IT-Entscheider 2011“. 315 IT-Verantwortliche wurden befragt, wie sie die um 3,6% steigenden IT-Budgets investieren wollen. Forschung und Entwicklung, sowie Konsolidierung und Bereinigung der IT-Architekturen steht klar im Vordergrund, als Betriebssystem bleibt Windows Nr. 1. Apples Mac OS wird trotz wachsender Bedeutung mobiler Geräte und Apps auch für Business IT bei 1 % Marktanteil verharren.

Neu ist, dass Personalmanagement-Software unter den Top10-Themen auftaucht. Diesen Trend können wir nur gutheißen.

CIO.de hat hier einige Ergebnisse der Studie aufgelistet.