Der perfekte Berater-CV

Unsere Kunden nehmen die decídalo-Einführung oft zum Anlass ihre Berater-CV-Templates komplett zu überarbeiten. In den letzten zehn Jahren haben wir so zahllose Templates umgesetzt. Dabei werden wir immer wieder nach Vorlagen und Best-Practice-Beispielen gefragt. Im Folgenden geben wir eine Übersicht über die typischen Varianten, die wir in der Praxis sehen. Wir haben daraus verschiedene Beispiel-Templates extrahiert, die wir zum kostenlosen Download bereitstellen.

CVs werden in irgendeiner Form in jedem Beratungsunternehmen gepflegt. Wenig überraschend spielen CVs besonders dann eine große Rolle, wenn einzelne Berater „verkauft“ werden. Werden Projekte oder Gewerke angeboten, kommen CVs, falls überhaupt, eher in den frühen Vertriebsphasen zum Einsatz und dienen zum Nachweis der Unternehmensexpertise.

Wie der ideale Consultant-CV aussieht, hängt stark von der Positionierung des Unternehmens ab. Auch die Bedeutung von CVs im Vertriebsprozess ist sehr unterschiedlich.

Format und Layout

Die meisten Beratungsfirmen haben mindestens zwei eigene Templates: Ein anonymes und eines mit Bild und Namen.

Das mit Abstand häufigste File-Format für CV-Templates ist Word. Fast alle Word-CVs sind im Hochformat. Selten erhalten wir Querformat als Vorlage.

Das zweithäufigste Format ist PowerPoint. Es wird praktisch ausschließlich für Kurzprofile, meist Einseiter, genutzt. Unternehmen, die PowerPoint-Profile verwenden, haben meistens parallel dazu noch Langversionen in Word. Nur PowerPoint gibt es gelegentlich im Bereich Management-Consulting.

Der Inhalt

Kopfdaten

Anonyme CVs enthalten fast immer den Job-Titel und die Stadt des Beraters und häufig den akademischen Abschluss. Erstaunlich oft ist das Geburtsjahr enthalten, gelegentlich die Nationalität.

Nicht-anonyme Templates enthalten zusätzlich den Namen und ein Foto.

Tatsächliche Kontaktdaten wie Telefonnummern oder E-Mail-Adresse gibt kaum ein Unternehmen an.

Übersicht

Nach den Kopfdaten folgt eine Kurzdarstellung des Beraters, typischerweise als Freitext.

Zunehmend beliebt ist die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte aus den folgenden Abschnitten, z.B. Top-Skills, wichtigste Zertifikate, Branchenschwerpunkte oder Top-Projekte. Für den Kunden besonders relevante Informationen werden so auf der ersten Seite untergebracht.

Skills, Kenntnisse und Zertifikate

Alle uns bekannten CV-Templates enthalten in irgendeiner Form Darstellungen von Kenntnissen und Erfahrungen.

Bei Sprachkenntnisse und Branchenerfahrungen finden wir wenige Variationen. Erhebliche Unterschiede gibt es bei den Skills. Insbesondere die Gruppierung und Strukturierung sind sehr unternehmensspezifisch. Man findet Gruppierungen nach Skill-Level (z.B. Experten-Skills, fortgeschrittene Kenntnisse, Grundkenntnisse), nach Themengebieten (Methoden-Skills, Programmierkenntnisse, etc.) nach Technologien (Java, .Net, …) nach Herstellern (Microsoft, SAP, …) oder beliebige Kombinationen davon.

Im Body-Leasing-Geschäft werden eher umfassende, detaillierte Skill-Listen verwendet, die oft nach Technologien oder Herstellern gruppiert sind. Lange Skill-Aufzählungen sind ein Indikator dafür, dass der Anbieter einer hohen Vergleichbarkeit ausgesetzt ist.

Business Consultants stellen ihre Skills im CV dagegen meist kompakt und auf abstrakterer Ebene dar.

Im IT-Consulting ist die Angabe von Zertifikaten üblich. Was ihre Bedeutung angeht, gibt es aber große Unterschiede. Für Hardwarenahe oder produktorientierte Dienstleister spielen Herstellerzertifikate eine entscheidende Rolle. Entsprechend legen sie großen Wert auf die Darstellung von Zertifikaten. Zertifikats-Logos sind hier ein geeignetes Mittel, um Zertifizierungen des Beraters hervorzuheben.

Erfahrungen

Die Projekthistorie ist fester Bestandteil jedes Berater-CVs. Für den Leser ist das der wesentliche Teil des Profils. Entsprechend sehen wir, dass unseren Kunden dieser Bereich besonders wichtig ist und hier ein Großteil des Optimierungsaufwands anfällt. Aufbau und Bestandteile der Projektliste sind immer sehr ähnlich. Projektname, Branche, Kunde oder Kundenalias (anonymisierte Beschreibung des Kunden), Projektbeschreibung, Projektrolle und Beschreibung der eigenen Tätigkeit sind fast immer enthalten. Bei IT-Consultants sind auch Auflistungen der eingesetzten Skills oder Tools verbreitet.

Die Unterschiede bestehen in Formatierung und Layout. Zielsetzung ist, ein möglichst übersichtliches und einheitliches Erscheinungsbild zu erreichen. Hierauf haben neben dem Template die Texte der Projekt- und Tätigkeitsbeschreibungen einen erheblichen Einfluss. Einige unserer Kunden verwenden daher Textbausteine, um eine Standardisierung zu erreichen.

Die typische Projekthistorie gibt für jedes Projekt Start und Ende an (meist Monat und Jahr) und ist chronologisch sortiert. Das hat den Nachteil, dass der Leser, d.h. der potenzielle Kunde, die für ihn besonders relevanten Projekte nicht direkt findet. Einige Unternehmen geben daher nur die Projektdauer an und passen die Reihenfolge für jedes Angebot so an, dass die passenden Projekte oben stehen.

Ergänzend zu Projekterfahrungen werden häufig der berufliche Werdegang und absolvierte Trainings aufgelistet.

Empfehlungen

Überzeugender als Skill-Aufzählungen und Projekthistorien sind persönliche Empfehlungen. Trotzdem nehmen nur wenige Unternehmen Kundenreferenzen in Berater-CVs auf. Meist gibt es keinen Prozess, um Kundenfeedback systematisch einzuholen. Zudem werden speziell in Deutschland CVs oft nur noch anonym verschickt.
Trotzdem halten wir Kundenstimmen für ein sehr wirkungsvolles Mittel, um einem Beraterprofil Gewicht zu verleihen. In diesem Punkt haben die meisten Unternehmen noch Optimierungspotenzial.

Ein weiteres effektives Mittel, die eigene Kompetenz nachzuweisen, sind Veröffentlichungen. Veröffentlichungen sind in Beraterprofilen zwar häufiger zu finden als Kundenfeedback, aber bei weitem nicht alle Unternehmen nutzen diese Möglichkeit. Einziger Nachteil ist, dass sich Veröffentlichungen nicht für anonyme Profile eignen, da zwangsläufig der Autor erkennbar ist.

Dennoch, wenn in personalisierten CVs Veröffentlichungen nicht angeführt werden, bleibt Potenzial ungenutzt.